Etappe 23: Von Zamora über Montamarta nach Granja de Moruela

      bis Montamarta   

- Inmitten der kargen, teilweise durch rote Erde geprägten Landschaft umgehen wir mehrfach die Ausläufer einer Talsperre. Die backofenähnliche Mittagshitze macht dem Kreislauf meiner Frau an ihrem dritten Wandertag doch nicht unwesentlich zu  schaffen, nachdem sie mir in den ersten Tagen noch „gut gekühlt“ aus Deutschland fast davon gelaufen wäre. (ca. 19 km bis Montamarta, ca. 27 weitere km bis Granja de Moruela) -

WEGBESCHREIBUNG (Unterkünfte/Besonderheiten)

Wir verlassen Zamora auf der Avenida de Galicia. Das Ortsausgangsschild lassen wir nach 22 Minuten hinter uns liegen. Kurz darauf überqueren wir einen Kreisverkehr (0:27 Std.). Drei Kilometer folgen wir nun der N 630 bis nach Roales, eine Strecke die man vielleicht besser im Taxi zurücklegt. Ab der Disco Monclua kann man rechts wenigstens einige hundert Meter auf einem Feldweg gehen, später nochmals und vor Roales dann auf der linken Seite. Nach 1:05 Std. führt kurz vor dem Straßenkilometer 272 links eine asphaltierte Straße in den Ort Roales hinein. In der Ortsmitte kreuzen wir eine andere Asphaltstraße und lassen etwa 100 Meter weiter geradeaus laufend die Ortskirche samt Kirchplatz links liegen. Am Ortsausgang geht dieser Weg in einen Feldweg aus Erde und Steinen über (1:10 Std.). Ca. einen halben Kilometer später biegen wir an einer Wegkreuzung rechts ab (1:16 Std.). Auf die Carretera (= Hauptstraße) zulaufend, halten wir uns bei der nächsten Wegkreuzung links (1:18 Std.). Parallel zur N 630 marschierend, setzen wir unseren Weg auch bei den folgenden Wegkreuzungen (1:36, 2:00, 2:19 u. 2:36 Std.) geradeaus fort. Schatten spenden in dieser durch rote Erde geprägten Landschaft lediglich die Hochspannungsmasten. An einer weiteren Wegkreuzung zweigen wir ausnahmsweise nach rechts ab (2:59 Std.). In gewohnter Art und Weise verfahren wir an der Wegkreuzung auf Höhe einer Jet-Tankstelle (3:18 Std.). Nach dem Passieren einer rechts am Wegrand liegenden Finca biegen wir rechts ab (3:28 Std.). Immer geradeaus laufend, über zwei Wegkreuzungen hinweg, erreichen wir bald die Dorfkirche und das Rathaus von Montamarta (3:44 Std.).

Kleiner Tip: Wer die heutige Etappe halbieren möchte kann direkt auf der Höhe der Jet-Tankstelle zur Nationalstraße hinüberlaufen und findet dort ein kleines Hostal. Das Hostal ist die einzige Übernachtungsmöglichkeit, im Ort gibt es jedoch noch mehrere Bares.

Über den Kirchplatz hinweg, rechts am Rathaus vorbei und nach ca. 100 Metern erneut rechts vor dem Handballfeld abbiegend, nähern wir uns der Talsperre von Roales an. Aufgrund des hohen Wasserstandes können wir einen Ausläufer der Talsperre Embalse de Ricobayo nur über die rechts von uns liegende N 630 überwinden. Nach dem Überqueren der Brücke biegen wir links zur Ermita (= kleine Kapelle, seltener Einsiedelei) de la Virgen del Castillo ab (0:13 Std.) und nehmen gleich darauf den unteren rechten Weg über den Berg. Immer geradeaus (Wegkreuzungen 0:24 und 0:40 Std.) verläuft dieser Weg nur bergauf und bergab über diverse Hügel, immer parallel, aber in ausreichendem Abstand, zur Hauptstraße. Insgesamt gewinnen wir fast eine Stunde permanent an Höhe. Von einer Anhöhe erblicken wir vor uns liegend ein Waldgebiet, als Kontrast zur zurückliegenden kargen und trockenen Ebene (0:57 Std.). Weiterhin ansteigend verlassen wir nun in einer Linkskurve unseren bisherigen Weg und halten uns vor der Stromleitung rechts, laufen parallel zu dieser und erreichen zwischen zwei Äckern die N630 (1:02 Std.). Wenig später kreuzen wir die Nationalstraße (1:06 Std.) und setzen unsere Wanderung auf deren rechter Seite fort. Während der Hauptweg nach rechts weggeht, folgen wir einem schmalen Feldweg der parallel zur N 630 verläuft (1:07 Std.). Wenig später biegt von der etwa 100 Meter entfernt liegenden Hauptstraße nach links die N 631 nach Ourense ab (1:12 Std.). Fünf Minuten später überqueren wir ein weiteres Mal die N 630. Kurz nachdem wir eine breite Traktorpiste gekreuzt haben (1:22 Std.) kommen wir an eine Weggabelung und halten uns hier rechts. Es geht nun erneut am Ufer der Talsperre Ricobayo weiter, wobei die zurückzulegende Streckenlänge hier stark vom Wasserstand der Talsperre abhängt. Ein Arm der Talsperre läßt sich auch hier nur über eine Brücke der N 630 überqueren (1:54 Std.). Kurz nach Kilometer 253 der Hauptstraße zweigt links ein Feldweg ab (1:59 Std.). Dieser Weg verliert sich am Flußufer wieder, wir stolpern durch das unwegige Gelände auf die Burgruine des Castillos de Castrotorafe, früherer Sitz der Ritterschaft der Caballeros de la Orden de Santiago, zu. Rechts unterhalb der Festungsanlage führt ein Weg an dieser vorbei (2:27 Std.), den wir hinaufgehen und vor der Anhöhe auf einer Senda nach links verlassen (2:28 Std.). Wir kreuzen einen Weg der von rechts kommend direkt auf das Castillo zuläuft und setzen unseren Weg, vorbei an einem kleinen Teich, den wir links liegen lassen, in der ursprünglichen Richtung fort (2:33 Std.). An der folgenden Wegkreuzung marschieren wir geradeaus auf den Hochspannungsmasten zu (2:34 Std.). Bei der Weggabelung, die wir kurz darauf erreichen, laufen wir halbrechts den Berg hinauf (2:41 Std.). Den Ort Fontanillas de Caestro erreichen wir bald darauf. Die einzige Bar dieses Dorfes liegt an der Hauptstraße unweit der Tankstelle (3:00 Std.)

Wir lassen die Kirche rechts liegen und folgen dem Weg, der hinter der Kirche links hinunter führt. Eine andere Straße kreuzt unseren Weg, hier halten wir uns links. Wenig später erreichen wir eine Wegkreuzung am Ortsausgang (3:12 Std.) und wählen hier den rechten Weg auf das bereits sichtbare, nächste Dorf zu. Bei der großen Wegkreuzung nach 3:25 Std. geht es einfach weiter geradeaus. Nach dem Passieren eines breiten Flußbettes über die betonbefestigte Straße (3:40 Std.) zweigen wir an der nächsten Weggabelung rechts hoch nach Riego del Camino ab (3:43 Std.). Bei der unscheinbaren Wegkreuzung setzen wir unseren Weg quasi geradeaus, d. h. rechts von der Pappel fort (3:47 Std.). Nach dem Passieren des ersten Hofes trifft ein anderer Weg auf den unsrigen, wir wandern hier einfach in der ursprünglichen Richtung weiter und überqueren so auf einem Trampelpfad direkt in Richtung der Dorfkirche laufend ein Feld (3:52 Std.). Nachdem der Trampelpfad in eine Steinstraße übergegangen ist, stößt diese auf eine asphaltierte Straße, der wir nach links folgen (3:56 Std.).

Wer in diesem im Sommer einem Backofen gleichendem Ort einen kurzen Zwischenstop einlegen möchte, biegt hier kurz rechts ab und findet nach 20 Metern eine Bar.

Der Asphaltstraße folgen wir nur ca. 80 Meter und nehmen somit die zweite Möglichkeit zum Linksabbiegen in Form eines Feldweges wahr. An der nach ca. 30 Metern erreichten Weggabelung entscheiden wir uns für den rechten Camino. Zwischen einem Haus und einem Stall hindurchlaufend,  gelangen wir zur nächsten Wegkreuzung und halten uns hier rechts (4:00 Std.). Parallel zur Nationalstraße laufend ignorieren wir wenige Minuten später den Abzweig nach rechts und wandern über sanfte Hügel immer geradeaus weiter (4:04 Std.). In dieser heißen Gegend erfreut uns eine Sprenkelanlage für Mais, die uns eine erfrischende Dusche ermöglicht. Es vergeht noch einige Zeit bis Granja de Moruela endlich in Sichtweite kommt (4:48 Std.). Wer seinen Blick aufmerksam nach links richtet, kann zwischenzeitlich am Waldrand gelegen die Ruinen des Monasterios de Moruela erspähen. Mehr als zwei Kilometer nur geradeaus laufend kreuzen wir letztendlich eine Asphaltstraße (5:17 Std.). Noch 100 Meter geht es weiter geradeaus, dann passieren wir am Ortsrand eine Brücke (5:21 Std.). Ungefähr 70 Meter später biegen wir rechts ab, um so der Calle de D. Jose Rodriguez J. Joaquin folgend, nach weiteren 150 Metern erneut auf die N 630 zu treffen (5:25 Std.). Linker Hand findet sich in ungefähr 60 Meter Entfernung die Dorfkirche von Granja de Moruela direkt an der Hauptstraße gelegen, in entgegengesetzter Richtung steht bei einer Pappelanpflanzung kurz vor dem Flußlauf ein rotes Backsteingebäude, welches als städtische Bühne sowie als Pilgerrefugio dient.

UNTERKÜNFTE UND BESONDERHEITEN (Seitenanfang)

Unterkünfte in Montamarta:

Auf der Höhe der Jet-Tankstelle befindet das kleine Hostal "Fonda El Astureano". Es ist die einzige Übernachtungsmöglichkeit im Ort. Man kann dort auch essen, allerdings gibt es keine Speisekarte. Im Ort finden sich noch mehrere Bares.

Unterkünfte in Granja de Moruela:

Refugio: Die Schlüssel zum beschriebenen Pilgerrefugio gibt inzwischen bei einem recht freundlichen alten Herrn in der Hauptstrasse "Avenida Don Angel de la Vega del Barrio" Nr. 40. Den Stempel und das Pilgerbuch verwaltet dieser man ebenfalls. Das Refugio ist sehr einfach, geschlafen wird auf dem hölzernen Bühnenboden oder auf dem Fußboden eines Vorraums. Sanitäre Anlage, samt Dusche sind vorhanden. 

Der Wirt der Bar "El Peregrino" bietet jetzt auch einiges zu Essen an. Die Bar liegt am Weg (Calle de las Bodegas) aus dem Dorf hinaus und hat bereits ab 08:00 Uhr auf.

Andere Unterkünfte: Wer noch Kraft und Ausdauer für eine Wanderung von etwas weniger als vier Kilometern besitzt und sich auf dem Weg nach Astorga befindet, trifft weiterlaufend automatisch auf das günstige Hostal Oviedo mit angegliedertem Restaurante.

Sehenswert: Monasterio de Moruela. Die Reste des ältesten Zisterzienserklosters Spaniens liegen nicht weit von Granja de Moruela entfernt. Zu sehen sind die Ruinen mehrerer Klostergebäude, eines Kreuzganges sowie der Kirche. Obwohl die Klosterreste auf Privatgelände stehen, konnten wir uns ohne Problem in Ruhe umsehen.

Besonderheiten:

Ab Granja de Moruela gibt es zwei Möglichkeiten die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela fortzusetzen.

Erstens, indem man stetig weiter Richtung Norden wandert und bei Astorga auf den bekannten und infrastrukturell gut ausgebauten Camino Francés trifft. (vgl. Etappen 24 bis 27).

Zweitens besteht die Möglichkeit von Granja de Moruela an sich Richtung Nord-Westen zu halten und auf diese Art und Weise Santiago auf dem sogenannten Camino Sanabrés über Sanabria und Ourense zu erreichen (vgl. Etappen 38 bis 42).

Nachfolgend ist Alternative I. bis Astorga beschrieben sowie Alternative II. vollständig dokumentiert. Auf eine Beschreibung des Wegstücks zwischen Astorga und Santiago wird in diesem Wanderführer verzichtet, da über den Camino Francés unzählige Abhandlungen existieren.

Wer seine Pilgerreise erst in Granja de Moruela beginnen möchte, versucht  am besten zunächst Benavente zu erreichen. Benavente besitzt einen großen Busbahnhof, der von vielen Überlandbussen, z. B. von Sevilla oder Madrid aus, angefahren wird. Von Benavente findet sich dann auch ein Bus, der Granja de Moruela morgens anfährt.