Etappe 1: Von Sevilla nach Guillena

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- Gemütliche Auftaktetappe mit der Möglichkeit, Italica, die erste von Römern in Spanien angelegte Stadt, zu besichtigen (ca. 24 km) -

WEGBESCHREIBUNG (Unterkünfte/Besonderheiten)

Ausgangspunkt unserer Reise ist, wie könnte es anders sein, die Kathedrale von Sevilla. Diese verlassen wir auf der der Giralda gegenüberliegenden Seite, durch die Puerta de San Miguel. Mit dem Rücken zur Kirche stehend entdecken wir auf der anderen Straßenseite der Avenida de la Constitutión einen ersten, nach rechts zeigenden, gelben Pfeil, und somit das Wandersymbol, das uns von nun an, mehr oder weniger zuverlässig, den Weg bis Santiago de Compostela weisen wird.

Wir bummeln durch die Avenida de la Constitutión bis zur Calle (=Straße) Garcia de Vinuesa, in die wir nach links abbiegen, und gelangen dann durch folgende Straßen bis zur Puente (=Brücke) de Isabell II. über den Canal de Alfonso XIII.: Calle Arfe, Calle Adriano, Paseo Christóbal Colon. Der Canal Alfonso XIII. wird übrigens vom Fluss Guadalquivir mit Wasser gespeist.

Am anderen Ufer biegen wir nach ca. 100 m rechts in die Calle San Jorge ein, folgen dieser bis zum Schluß und gelangen, uns rechts haltend, über den kleinen Plaza de Callao in die Calle Castilla. Auf dieser Straße gehend überqueren wir bald eine große Kreuzung (Calle Chapina Pizón); etwa 130 m später müssen wir rechts die einen Anstieg hinauf. Oben angelangt überqueren wir die vor uns liegende Hauptstraße und folgen dem Fußweg nach links. Gleich darauf überschreiten wir verschiedene Auf- und Abfahrten zur autovia (= Autobahn) nach Huelva, halten uns beim Erreichen des Bürgersteiges zunächst rechts, um nach ca. 100 m links zu den „alten“ EXPO 92 Parkplätzen abzusteigen. Hier treffen wir auf einen Fußweg, der uns über eine Fußgängerbrücke über den Fluß Guadalquivir und durch eine Autobahnunterführung an den Ortseingang von Camas (ca. 1:05 Std.) führt. Rechts abbiegend geht es dann auf der Hauptgeschäftsstraße durch den Ort, dessen verschiedene Bares zum ersten Tapas-Stop verleiten können. Wir passieren das Rathaus sowie die Iglesia „Parroquial de Santa Maria de Garcia“, gehen hier links, bis wir letztendlich am Ortsausgang an einen Kreisverkehr gelangen, den wir auf der gegenüberliegenden Seite wieder verlassen.

Am Straßenrand laufen wir nun durch das Gewerbegebiet von Camas. Recht bald springt uns der Turm des Monasterios San Isidoro del Campo ins Auge, auf den wir konsequent zuhalten. Nach dem Passieren einer Eisenbahnunterführung und eines weiteren Kreisverkehrs führt uns die alte Hauptstraße durch Santiponce (ca. 2:10 Std.), wobei wir das zuvor genannte Monasterio rechts liegen lassen.

Eine Hinweistafel fordert uns kurz darauf zum Besuch des alten römischen Theaters (Mirador del Teatro, ca. 250 m abseits unserer Route) sowie der Therme (Termas Mayores) auf; ein Besuch kann nicht schaden. Lohnenswerter erscheint es jedoch den Weg entlang der alten Hauptstraße bis zum Ortsende fortzusetzen, wo nun links das Ausgrabungsgelände von Italica (ca. 2:25 Std., siehe unten), der ersten von den Römern in Spanien angelegten Militär- und Agrarstadt auftaucht, und hier einen ausführlichen Zwischenstop einzulegen.

Nach dem Ausflug nach Italica durchqueren wir auf der auf dem Ort hinausführenden, wenig befahrenen Asphaltstraße bald ein Gewerbegebiet und treffen nach ca. 700 m auf eine große Kreuzung. Hier führt die N 630 links nach Sevilla, rechts nach Gijón. Wir überqueren die vielbefahrene Nationalstraße und folgen der nach La Algaba führenden Landstraße ca. 200 m auf eine Eukalyptusbaumgruppe zu. Dann biegen wir links von der Landstraße ab und folgen einem zwischen den Bäumen auf den Río (= Fluß) Huelva zulaufenden Weg ca. 100 m, verlassen diesen jedoch kurz vor der Brücke nach links, um einem sehr naturbelassenen Weg immer geradeaus zu folgen.

Für heute verabschieden wir uns damit von asphaltierten Straßen, ab hier kann die Ruta de la Plata ihre Reize voll entfalten. Bald nach dem Passieren eines alten Hauses links am Wegrand führt unser Weg ein kurzes Stück hoch auf die alte stillgelegte Eisenbahntrasse, die schon seit einiger Zeit parallel zu unserem Weg verläuft. Von hier kann man gelegentlich einen Blick auf das Wasser des Río (= Fluß) Rivera de Huelva werfen. 

In einer von Ackerbau geprägten Landschaft erblicken wir irgendwann den Turm eines weithin sichtbaren Getreidesilos. Hier überqueren wir das Flußbett des Arroyo (= Bach/Rinnsal) de los Molinos. Je nach Wetterlage heißt es ggf. Schuhe ausziehen und vorsichtig hindurch waten.

In einer Hügellandschaft heißt es nun erst einmal aufwärts; oben angelangt folgen wir dem relativ geradlinigen Verlauf des Landwirtschaftsweges durch die von Ackerbau und vereinzelten Oliven- und Orangenplantagen gekennzeichnete Landschaft auf die bereits sichtbare Ortschaft zu. Kurz vorm Ziel lädt ein schattiger Olivenhain rechts am Wegrand zu einer kurzen Rast ein. Sobald wir danach rechts in ca. 70 m Entfernung ein verlassenes Haus passieren und dann an eine Schranke aus Metall gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten das nahe gelegene Guillena (ca. 5:25 Std.) zu erreichen:

Bei gutem Wetter: Rechts dem Weg ca. 250 m folgen, dann nach links abbiegen auf eine Senda (hauptsächlich von Hirten mit ihrem Vieh genutzter Weg) und hier einfach den Elektrizitätsmasten folgen. Nach ca. 450 m auf diesem Pfad gelangen wir an ein Flußbett, welches wir von Stein zu Stein springend überqueren und bewegen uns am anderen Ufer links die Böschung hinauf. Hohe Zäune, die Plantagen mit Orangen (Naranjas) umgeben, lassen uns die Nähe des Ortes spüren. Bald kommen wir am Cementario (= Friedhof)  vorbei und erreichen kurze Zeit später die Kirche des Ortes.

Bei schlechtem Wetter: Links abbiegen, bis zur Hauptstraße gehen und an deren rechten Rand einem Feldweg folgen, der direkt auf Guillena (ca. 5:25 Std.) zuführt. Die Tankstelle links liegen lassen, die Brücke überqueren, und nach ca. 200 m rechts von der Hauptstraße in Richtung Kirche abbiegen.

Folgen wir ausgehend von der Kirche den gelben Pfeilen weiter, so erreichen wir nach ca. 500 m das Polideportivo (Sportzentum) inklusive dem städtischen Freibad (piscina municipal), d. h. die Einrichtungen, die derzeit als Refugio dienen. Leider öffnet das Freibad erst Ende Juni. Direkt gegenüber vom Polideportivo gibt es eine Bar in der man eine Kleinigkeit essen kann.

UNTERKÜNFTE UND BESONDERHEITEN (Seitenanfang)

Unterkünfte in Sevilla:

Diverse Hotels, Hostales, Pensionen, Fondas, aber bislang kein offizielles Refugio de Peregrinos (Pilgerheim). Letzteres gilt insbesondere für das Kloster Convento de Capuchinos in dem im Mittelalter Pilger nächtigen konnten.

Besonderheiten in Sevilla:

In Sevilla sollte man sich unbedingt einen Pilgerpass besorgen, sofern dieses in Deutschland nicht schon über die Jakobsgesellschaft erfolgt ist! Einen speziellen Pilgerpass für die Ruta de la Plata mit dem aktuellen Streckenverlauf und den dazugehörigen Entfernungsangaben gibt es allerdings bislang nur in Spanien.

Die Ausgabe erfolgt:

  •  innerhalb der Kathedrale; hier gibt’s auch gleich den ersten Stempel oder

  • bei der Asociación de Amigos del Camino de Santiago „Via de la Plata“
    Calle Paraíso, 27
    41940 Tomares (Sevilla)
    Tel. 95 415 44 85 (tel. Rücksprache sinnvoll oder Pilgerpaß vorab per Post anfordern)
    Der Vorort Tomares läßt sich von der Estación de Autobuses (Estación de Cordoba) mit dem Bus Nr. 31 in ca. 20 Minuten bequem erreichen.

Italica:

Italica wurde 206 v. Chr. vom General Publio Cornelio Escipión nach dessen Sieg über die Truppen Karthagos gegründet. Zweck: Einerseits sollten in der Stadt in der Schlacht mit Karthago verwundete Soldaten gepflegt werden, andererseits belohnte man hier Soldaten mit Schenkungen von Ländereien als Dank für ihre Dienste. Die Stadt diente dabei gleichsam als Militärlager und zur Überwachung der Straßen zwischen den Bergwerksanlagen in der Sierra Morrena und dem Gualalquivir sowie als Zentrum der argraischen Ausbeutung der Region. Es wird zwischen der alten (Mitte 5 Jh. v. Chr.) und der neuen (2. Jh. v. Chr.), heute zu besichtigenden Stadt unterschieden. Die Stadt entwickelte sich im 2. bis 3. Jh. n. Chr. zu einer der bedeutendsten Städte Spaniens, in der die Kaiser Trajan und Hadrian geboren wurden. Der Name Italica geht, wie nicht anders zu vermuten, auf die Herkunft der ersten Einwohner zurück.

Besonderes sehenswert: Das riesige Amphitheater (= Anfiteatro) das früher bis zu 25.000 Menschen Platz bot, sowie die Reste der alten Römerstraße (= calzada romana) und das Haus der Vögel (= Casa de los Pajaros) mit seinem herrlichen Mosaikfußboden.

Öffnungszeiten Italica:

01.10 – 31.03              MO-SA            09:00-17:30   und            SO            10:00-16:00

01.04 – 30.09              DI-SA              09:00-20:00   und            SO            09:00-15:00

Unterkünfte in Guillena:

Refugio: Im Sportzentrum (Polideportivo) kann man in den Umkleidekabinen oder auf dem Rasen des Freibades übernachten. Dusche mit Warmwasser ist vorhanden. Den Schlüssel gibt’s bei der Policia Local. Vor 18:00 Uhr trifft man i.d.R niemanden an. Sollte das Büro auch weiterhin nicht besetzt sein, einfach davor warten, eine Patrouille kommt ca. halbstündig mit dem Auto vorbei. Telefonisch kann man die Policia Local auch unter der Handy-Nr. 92 954 18 87 erreichen. Am besten hier auch gleich um einen Stempel für den Pilgerpaß bitten.

Gelegentlich wird der Schlüssel zum Sportzentrum auch direkt von dessen Hausmeister ausgegeben.

Andere Unterkünfte: Hostal Francés, Tel.: 95 578 44 69

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